Österreich und insbesondere Tirol – nicht nur die Einwohner dieser wundervollen Gegenden wissen die eindrucksvolle und berauschende Landschaft mit ihren Bergen, Tälern, Seen und Almen zu schätzen. Jahr für Jahr besuchen auch Millionen Urlauber das Land, um hier einen erholsamen und stressfreien Urlaub zu verbringen.

Leider ist es aber so, dass einige Urlauber sich weder mit einer guten Vorbereitung, noch mit einem gewissen Respekt vor der Natur in den Urlaub beziehungsweise in die Berge begeben. Aufgrund von fahrlässigem, unaufmerksamen Verhalten kommt es derart zu Unfällen, die bei richtiger Planung und angemessenem Verhalten vermieden werden können.

Richtiges Verhalten am Berg bedeutet auf den Urlaub in den Bergen gut vorbereitet zu sein und zu wissen, wie der Urlauber als Gast der Natur sich auch in extremen Situationen zu verhalten hat.

Auch Kühe beschützen ihre Jungen

Die Bergweiden in Österreich sind sicherlich auch ein Grund, warum sich der Urlauber für dieses Land als Urlaubsziel entschieden hat. Das Wandern im Karwendelgebirge im Früh-, Hoch- und Spätsommer an den Almen entlang, auf denen die Kühe aber auch Pferde, Ziegen und Schafe grasen, ist ein Naturerlebnis.

Wer sich als Urlauber hier angemessen verhält, der hat in der Regel vor diesen „extrem gefährlichen Tieren“ nichts zu befürchten. Anders kann es aber aussehen, wenn Jungtiere (Kälber), die zumeist sehr neugierig sind und mitunter auch auf die Wanderer zugehen, sich in der Herde befinden.

  • Der Beschützerinstinkt der Mutterkühe ist stark ausgeprägt. Vermutet die Kuh eine Gefahr für ihr Kalb, kann sie durchaus aggressives Verhalten an den Tag legen, was sogar mit einem Angriff auf die Wanderer enden kann.
  • Auch der Stier auf der Weide hat einen ausgeprägten Instinkt, die Herde zu schützen. Dies sollte vor allem bedacht werden, wenn der Haushund mit sich geführt wird, der von den Kühen und dem Stier als potenzieller Feind angesehen wird.
Verhalten am Berg Kühe

Wenn Jungtiere in der Herde sind, sollten Sie lieber auf Nummer sicher gehen und genügend Abstand halten.

Auch wenn Tiere wie Kühe und Schafe im weiteren Sinn zu den Haustieren zählen, wissen wir, dass es kaum möglich ist, diese, wie beispielsweise einen Hund zu erziehen – welcher übrigens ebenso aggressiv reagieren kann, wenn „seine“ Familie in Gefahr ist.

Vergessen Sie also nicht, dass eine Kuh keinesfalls auf einen Stopp-Befehl reagieren wird, sondern diesen womöglich auch als Angriff/Drohgebärde ansieht.

Eine Alm ist kein Streichelzoo

Versuchen Sie nicht, sich den Tieren zu nähern oder diese gar zu streicheln! Wenn Kälber auf Sie zukommen, gehen Sie langsam weiter und beobachten Sie dabei die Mutterkühe. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über das richtige Verhalten am Berg – vor der Wanderung. Lautes Rufen oder Schreien kann die Tiere verunsichern.

Halten Sie bei Ihrer Wanderung ausreichend Abstand zu einer Herde. Nutzen Sie keine „Abkürzungen“, welche Sie mitten durch eine Kuhherde führt.

Schließen sie die Gatter und versichern Sie sich, dass diese wirklich verschlossen sind.

Halten Sie Ihren Hund ständig an der Leine oder planen Sie einen alternativen Wanderweg. Ängstliche Hunde oder „Befehlsverweigerer“ haben am Berg nichts zu suchen.

Aggressive Kühe und Rinder Kühe erkennen Sie durch Drohgebärden wie das Senken des Kopfes oder das Scharren mit den Füssen.

Wie verhalte ich mich bei einem Angriff?

Sollte es zu einer Gefahrensituation kommen, reagieren Sie keinesfalls hektisch. Rennen Sie nicht los – denn dann wird das angreifende Tier dies womöglich als Startzeichen für einen Angriff ansehen.

Entfernen Sie sich langsam, bestenfalls im Rückwärtsgehen, mit einem ständigen Blick auf das Tier.

Ihr Wanderstock ist keine Waffe und eine Kuh kein angemessener Gegner. Versuchen Sie nicht das Tier zu schlagen. Nur im absoluten Notfall sollte ein gezielter Schlag auf die Nase, das Tier zur Räson bringen.

Nutzen Sie eventuell Bäume und Sträucher, um dahinter Schutz zu suchen. Lassen Sie hierbei das Tier aber keineswegs aus den Augen.

Bei Wanderungen mit einem Hund sollten sie diesen von der Leine lassen, wenn ein Tier angreift. Versuchen Sie nicht Ihren Hund zu schützen – dieser hat sowieso die besseren Chancen dem angreifenden Tier zu entkommen, als Sie selbst.

Verhalten am Berg mit Hunden

Führen Sie Ihren Hund stets an der Leine.

Die richtige Vorbereitung für einen Urlaub am Berg

Einmal ist immer das erste Mal und genau die Urlauber, welche sich zum ersten Mal für einen Urlaub am Berg entscheiden, möchten wir mit einigen Tipps zur Vorbereitung helfen. Denn ein Urlaub am Berg mit Wanderungen und Klettertouren ist doch etwas anderes als eine Fahrt mit der U-Bahn in der Heimatstadt.

  • Zeigen Sie Respekt vor der Natur und für die nachfolgenden Besucher. Ein Naturerlebnis wie in Österreich oder in Tirol kann nur gewährleistet werden, wenn alle Gäste ein angemessenes Verhalten an den Tag legen. Blumen sollten nicht ausgerissen werden, weil Sie so schön blühen und der eigene Müll gehört in den Rucksack oder in dafür vorgesehenen Behälter. Die Natur ist unser Freund und wir sollten die Natur auch wie einen Freund behandeln.
  • Bleiben Sie auf den markierten Wegen und planen Sie keine eigene Route beispielsweise durch ein ausgewiesenes Schutzgebiet. Routenplaner im Internet helfen Ihnen dabei, passende Wege zu finden, die Ihrer Erfahrung und Ihrem Können entsprechen.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Ausrüstung für die geplanten Aktivitäten im Urlaub passend ist. Festes Schuhwerk, ein Rucksack mit Erste-Hilfe-Ausrüstung, Wetterschutz, Proviant und Mobiltelefon sind Pflicht.
  • Begeben Sie sich nach Möglichkeit nicht alleine auf eine Wanderung. Schließen Sie sich einer Gruppe an.
  • Planen Sie auf Ihrer Wanderung regelmäßige Pausen ein, in denen Sie etwas Essen und Trinken. Denn wenn Sie müde werden, lassen auch die Aufmerksamkeit und die Trittsicherheit nach, was zu Gefahrensituationen führen kann.
  • Bei einem Familienurlaub mit Kindern sprechen Sie vor Ihren Ausflügen mit dem Nachwuchs über das richtige und angemessene Verhalten am Berg. Denn viele gefährliche und ungebührliche Situationen können von Anfang an vermieden werden.

Bildquellen:

© Achensee Tourismus

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